Schützengesellschaft Dommelstadl 

Am 27. Oktober 1881 gründeten siebzehn Männer in Dommelstadl eine Zimmerstutzengesellschaft. Nach den erhaltenen Statuten des Vereins beschränkte sich das Vereinsleben auf das sog. ◊Vorthel-Schießen“ in den Wintermonaten. Dabei mußte bei jedem Schützentreffen jeweils ein anderes Mitglied einen Preis (Vorthel) stiften, der einen Wert von mindestens einer Mark haben mußte. Die Aufnahmebedingungen des Vereins waren ziemlich streng. Man hielt auf sich und wollte nicht jedem den Zutritt gewähren. Dies führte zusammen mit den nicht unerheblichen finanziellen Aufwendungen, die mit der Vereinsmitgliedschaft verbunden waren, dazu, daß hauptsächlich Besitzbürger und Beamte Mitglieder waren. Gründungsschützenmeister war der königliche Förster Pröls aus Dommelstadl. Geschossen wurde abwechselnd in den Gasthäusern der Frau Sedlmaier (jetzt Gasthaus zum Dommelwirt) und des Herrn Maier (später Schneckenwirt und Gasthaus Flieher). Nach den noch vorhandenen Satzungs- und Wahlprotokollen dürfte die Schützengesellschaft von 1881 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges im wesentlichen in unveränderter Form Bestand gehabt haben.

Sämtliche Unterlagen für die Zeit von 1920 bis 1945 gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Nach den Erzählungen von Julie Ölberger, deren Elternhaus, das Gasthaus Flieher, damals Vereinslokal der Dommelstadler Schützen war, riefen Anfang der Zwanziger Jahre einige Männer wieder einen Schützenverein mit dem Namen ◊Schützengesellschaft Dommelstadl“ ins Leben. Zu diesen "Pionieren“ gehörten Franz und Albert Keim, Franz Neidlinger, Josef Kopfinger, Franz Spitaler sen. und Heinrich Brand. Langjähriger Schützenmeister des Vereins war ab 1926 der Oberlehrer Ludwig Weber. Geschossen wurde im Gasthaus Flieher auf einem Schießstand vom Gastzimmer ins Nebenzimmer. Nach 1933 wurde dann die Tätigkeit der Schützenvereine als die potentieller Konkurrenten politischer Organisationen und Verbände wie SA, SS und HJ systematisch eingeengt und behindert. Aufgrund solch vielfältiger Repressionen erlitt auch die Schützengesellschaft Dommelstadl einen dauernden Mitgliederschwund, konnte aber bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges gerade noch weiterbestehen. 1939 fand die Vereinstätigkeit dann aber zum zweiten Mal nach 1914 ihr Ende.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten 23 Männer zunächst am 26. November 1946 den Kegelclub "Gut Holz“. Dieser führte in den folgenden Jahren eine Reihe von Preiskegeln und geselligen Veranstaltungen durch, wie Bälle, bunte Abende und Gartenfeste. Nachdem aber im Januar 1950 wieder Luftgewehre für den Schießsport zugelassen wurden, beschloß die Mitgliederversammlung am 3. März 1950, den bisherigen Kegelclub in den "Schützen- und Kegelverein Dommelstadl“ umzuwandeln. Dieser Verein betrachtete sich zurecht als Nachfolger der ehemaligen Schützengesellschaft Dommelstadl, gehörten ihm doch mit Heinrich Brand, Franz Keim, Josef Kopfinger und Franz Neidlinger Mitglieder an, die schon vor 1939 in der Schützengesellschaft aktiv waren. Ab dem 26. November 1951 hieß der Verein nur noch "Schützenverein Dommelstadl". Am 5. Februar 1952 nahm er wieder seinen traditionellen Namen "Schützengesellschaft Dommelstadl“ an und trat dem wiedererstandenen Bayerischen Sportschützenbund bei. Karl Eggensperger, mehrjähriger 1. Schützenmeister und späterer Ehrenschützenmeister, verschaffte den alten Schützentraditionen wieder Geltung. Auf sein Beteiben wurden eine Schützenkette (1952), eine Vereinsfahne (1956) und der erste Zimmerstutzen (1956) angekauft. Am 6. und 7. Juli 1956 feierte die Schützengesellschaft Dommelstadl die Weihe ihrer Fahne mit einem Festgottesdienst im Park von Schloß Straß und einem Gartenfest im Vereinslokal.

Wegen der beengten Verhältnisse im Vereinslokal (nur zwei Schießstände im Gast- und Nebenzimmer) konnte der Verein sich nicht an den überörtlichen Rundenwettkämpfen beteiligen. Die Vereinsmitglieder mußten sich notgedrungen auf Vergleichs- und Pokalwettbewerbe mit befreundeten Vereinen und vereinsinterne Wettkämpfe beschränken. 1952 wurde erstmals wieder ein Schützenkönig ausgeschossen, 1953 das erste Weihnachtsschießen durchgeführt. Eine Verbesserung der Schießstandverhältnisse stand immer wieder zur Diskussion, aber erst im Sommer 1967 konnten im Flieher-Saal fünf Schießstände eingerichtet werden. Die damit geschaffenen Trainingsmöglichkeiten führten schon bald zu einer erheblichen Verbesserung der sportlichen Leistungen und ließen den Plan reifen, eine Mannschaft für die Gau-Rundenwettkämpfe zu melden. Daraus wurde dann aber nichts, weil der Gastwirtschaftssaal 1973 aufgelassen wurde und der Verein in die alten, beengten Räume umziehen mußte.

Im Jahre 1965 gab sich der Verein erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine Satzung und ließ sich 1967 beim Amtsgericht Passau unter dem Namen "Schützengesellschaft Dommelstadl von 1881 e.V.“ ins Vereinsregister eintragen. 1970 wurden erstmals vereinsinterne Meisterschaften ausgetragen und ein alljährlich wiederkehrender Gedächtniswettbewerb für Karl Eggensperger gestiftet, dem 1973 ein ebensolcher für den verstorbenen 1. Schützenmeister Franz Spitaler folgte. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters und Vereinsmitgliedes Erich Keim fand nach der Bildung der neuen Gemeinde Neuburg a. Inn im Jahre 1972 eine Gemeindemeisterschaft zwischen den Schützenvereinen der Gemeinde, den Feuerschützen Zipf und der Schützengesellschaft Dommelstadl, statt. Diese Wettkämpfe entwickelten sich seither zum festen Bestandteil des Schützenjahres.

Im Frühjahr 1979 wurde damit begonnen, im Untergeschoß des Gasthofes Kreuzhuber in Dommelstadl ein neues Schützenheim mit sechs Schießbahnen und einem Aufenthaltsraum einzurichten. Schon im Oktober desselben Jahres konnte die neue Anlage eingeweiht werden. Vorher waren fast 34 Jahre lang Hans und Julie Ölberger gute und zuverlässige Gastgeber, die jedoch im Mai 1979 ihre Gaststätte aus Altersgründen schließen mußten. Die durch die neue Schießanlage geschaffenen sportlichen Möglichkeiten zogen neue, junge Mitglieder an. Dadurch verbesserten sich die sportlichen Leistungen und so konnte im Jubiläumsjahr 1981 erstmals eine Mannschaft zu den Gau-Rundenwettkämpfen gemeldet werden.

Im Jahre 1981 feierten die Schützengesellschaft Dommelstadl ihr hundertjähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlaß veranstalteten die Dommelstadler Schützen unter anderem ein Festschießen, zu dem alle Vereine aus dem Schützengau Passau Stadt und Land eingeladen waren. Im Jubiläumsjahr formierte sich auch das heutige Aushängeschild des Vereins, die Luftpistolenmannschaft, die 1986 in die Bezirksoberliga aufstieg. Ihre Vormachtstellung im Schützengau Passau untermauerten die Dommelstadler Luftpistolenschützen durch zehn Gaumeistertitel in Folge seit 1989. 1997 formierte sich auch wieder eine Luftgewehrmannschaft, die an den Gau-Rundenwettkämpfen teilnimmt.

Seit 1985 steht Theo Zischka als 1. Schützenmeister an der Spitze der Schützengesellschaft Dommelstadl. Die Vorstandschaft hat es sich seither zur Hauptaufgabe gemacht, die Jugend verstärkt in den Verein einzubinden. Dieses Bemühen zeitigte auch Erfolge: über mehrere Jahre hinweg nahm eine Jugendmannschaft an den Gau-Rundenwettkämpfen teil. Die Zahl der Mitglieder stieg kontinuierlich bis auf derzeit 123 an. Aus diesem Grunde mußte auch der Schießstand modernisiert werden.

Aber nicht nur auf dem sportlichen Sektor, auch auf gesellschaftlicher Ebene ist der Verein sehr aktiv. So wurde bereits mehrfach ein Bürgerschießen auf Gemeindeebene durchgeführt, das jeweils großen Anklang fand. 

Seit 1993 feiern die Dommelstadler Schützen mit der Bevölkerung zu Fronleichnam ein dreitägiges Schützenfest. Im Rahmen dieses Festes beging die Schützengesellschaft vom 14.–16. Juni 2001 ihr 120jähriges Gründungsjubiläum.

Seit dem Jahr 2000 findet neben dem jährlichen Schützenausflug auch eine Schützenwallfahrt zu einem Wallfahrtsort in der Umgebung mit den Partnervereinen Zipf und Wernstein statt. Im Jahre 2006 begingen die Dommelstadler Schützen zusammen mit 40 geladenen Vereinen ihr 125. Gründungsjubiläum mit Festgottesdienst, Festzug und Zeltbetrieb.

Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsgeschehen wurde 2009 ins Leben gerufen – plötzlich lag Dommelstadl in Schottland. Alle 2 Jahre finden nun in Dommelstadl Highland Games statt, bei denen sich immer mehr Vereine beteiligen.

Auch ist der Verein seit vielen Jahren im Internet präsent und nutzt dieses Medium dazu, seine vielfältigen Aktivitäten einem breiten Publikum zu präsentieren und so auch in Zukunft als Bindeglied zwischen Sport und Gesellschaft wirken zu können.

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Hotel Kreuzhuber
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Pokaleschnitzer aus dem Zillertal
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Werbeartikel Vereinsbedarf Hirschenauer
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Power Duo aus dem Zillertal `Die Zillertaler Mander`
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Schlagersänger & Entertainer Günther Sturm
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Dudelsackspieler Jürgen Strasser
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Sportschützen Ruderting
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Hacklberger Schützen
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